Chlamydien
Der Befall mit Chlamydien, einem relativ neu entdeckten Bakterium, kann speziell bei Katzen zu ernsthaften Schnupfenerkrankungen bis hin zu Pneumonie (Lungenentzündung) führen und ernste Probleme auch beim Menschen verursachen.
In den USA ist die Chlamydiose eine der gefürchtetsten Seuchen in Katzenzuchten und weit mehr verbreitet als im Allgemeinen zugegeben wird. In Ländern, wo viele Katzen aus den USA importiert
werden, z. B. die Niederlande, Frankreich, Belgien, ist die Chlamydiose durch Einschleppung ebenfalls bereits zu einem Problem geworden. Mit zunehmender Tendenz sind nun auch die Schweiz und
Deutschland von Chlamydiose betroffen. Das Bakterium wurde relativ spät entdeckt, weil es sich bei Chlamydia um einen im Labor schwierig zu züchtenden Organismus handelt, der unter dem
Mikroskop schwer zu entdecken ist.
Die Erkrankung betrifft bei Katzen speziell die Augen und die gesamten Atemwege. Ein untrügliches Zeichen sind tränende, rot umrandete Augen mit einem leicht „eitrig“ aussehenden Sekret
(gelblich, schleimig) und häufiges Niesen. Chlamydien können zur totalen Verschleimung der Atemwege führen (Rachenraum), sodass eine Nahrungsaufnahme kaum mehr möglich ist. Eine Lungenentzündung
und Blindheit sind weitere Folgen einer nicht behandelten Chlamydiose! Eine unbehandelte Chlamydiose kann überdies langsam aber sicher das Immunsystem der betroffenen Katze außer Gefecht setzen
und bis hin zum Tod führen.
Neben den felinen Herpes- und Caliciviren gehören auch die Chlamydien (C. felis) zu den primär pathogenen Erregern des Katzenschnupfens. Sie sind vor allem im Zusammenhang mit Bindehautentzündungen von Bedeutung. 18-30 % aller chronischen Bindehautentzündungen bei der Katze gehen auf Infektionen mit C. felis zurück. Nasenausfluss, Husten sowie Fieber, wie beim Katzenschnupfen häufig beobachtet wird, werden dagegen durch C. felis selten verursacht.
Zwar kommen C. felis-Infektionen in jedem Alter vor, doch sind Kätzchen im Alter von 5 bis 16 Wochen besonders gefährdet. Es ist jedoch auch möglich, dass bei Neugeborenen unmittelbar nach dem Öffnen der Lider bereits Anzeichen einer Bindehautentzündung zu beobachten sind. Eine Erregerübertragung durch den Kontakt mit dem Genitalbereich der Mutter gilt für diese Fälle als wahrscheinlich. Ansonsten erfolgt die Infektion vor allem durch direkten Kontakt oder durch Tröpfcheninfektionen mit erregerhaltigem Augen- und Nasensekret. Nach der Infektion sind klinische Symptome nach 3 bis 10 Tagen zu erkennen.
Chlamydien verursachen bei Katzen in erster Linie Bindehautentzündungen, die aber vor allem bei Katzenwelpen durchaus ernst genommen werden sollten!
Bindehautentzündung sollten - insbesondere bei Katzenwelpen - nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Unsachgemäße Behandlungsversuche helfen nicht, ermöglichen es dem Erreger aber, sich ungehindert auszubreiten. Je länger die Entzündung ohne Behandlung bleibt, desto schwerer sind die Folgen.
Ebenfalls zu erwähnen ist, dass Chlamydien nicht zwangsläufig auf beiden Augen gleichzeitig auftreten. Sie verstecken sich gern hinter einer ‚Bindehautentzündung’. Allerdings verschwindet die dann nicht nach Gabe von Salben und Antibiotika, sondern kehrt mit schöner Regelmäßigkeit zurück. Bis zum Auftreten des „Matschauges“ sind die Katzen klinisch relativ unauffällig, niesen nur etwas vermehrt. Da die Labors nicht standardmäßig auf Chlamydien testen, empfiehlt es sich, diesen Test ausdrücklich zu verlangen.
ACHTUNG!!!
Chlamydien sind übertragbar! Nehmen Sie - so Sie welche haben - Ihre Krankheitssymptome nicht auf die leichte Schulter! Gehen Sie zu Ihrem Hausarzt.
Denn: Als eine der häufigsten Zoonosen sind Chlamydien meldepflichtig. Und sollten Sie schwanger sein: Chlamydien können dem Ungeborenen schaden!!
Quelle:
http://www.shawnees.de/info/chlamydien.htm